Chorisches Glanzlicht der “Pelger-Chöre”
Sie sind leider nur noch selten zu hören, die wunderschönen stimmgewaltigen Männerchorstimmen. Nachwuchssorgen und Überalterung der Männerchöre sind Gründe für diese Entwicklung.
Um so beeindruckender die beiden Chorkonzerte, die die fünf von Ronald Pelger geleiteten Chöre und seiner Stabführung in Erzhausen und im Stadttheater von Rüsselsheim gegeben haben. Ein fürwahr seltenes Ereignis, wenn fünf Chöre mit 200 Sängerinnen und Sänger zum Schlusschor auf der Bühne stehen, die vorher noch nie zusammen auf der Bühne standen.
Ronald Pelger vereinte seine Chöre an diesen beiden Tagen, unter anderem auch die Frauen und Männer des Gesangvereins Konkordia, dessen Dirigent er auch ist, zu den „Pelger-Chören“. Er präsentierte sie in den verschiedensten Formationen und zeigte die große musikalische Reife und Vielfalt seiner Chöre.
Ein Raunen ging durch die Zuhörerreihen, als zu Beginn des Konzertes mehr als 100 Sänger aus Heusenstamm, Rüsselsheim und Erzhausen die Bühne betraten. Mit zwei Stücken von Franz Schubert, dem „Abendrot“, oder besser bekannt unter dem „O wie schön ist deine Welt“ und dem „Abendfrieden“ stellten sie unter Beweis, dass sie nicht nur fortissimo singen können , sondern sie auch die Pianostellen einfühlsam und gekonnt meistern können. Die Übergänge von piano ins forte waren, wie ein Zuhörerin treffen meinte, „Gänsehaut pur“.
Die gemischten Chöre aus Heusenstamm, Mainflingen und Worfelden standen den starken gestandenen Sängern in nichts nach. Auch hier das Zusammenwirken der fast 100 Sängerinnen und Sänger wirkte sehr harmonisch und klar bei Mozarts geistlichen Werken „Ave verum“ und dem „Laudate dominum“ mit der Sopranistin Natasja Dokalou, wie auch beim hebräischen Lied „Do di li“ und dem Spiritual „Burden down“.
Ein weiterer Auftritt der Männer folgte mit Opernchören von Wagner und Verdi. Zunächst aus dem Tannhäuser von Wagner der „Pilgerchor“ und anschließend aus der Oper Ernani das „Erebet das Glas“ – zwei Opernchöre, die gegensätzlicher nicht sein konnen. Einerseits die reuigen Büßer, die in die Heimat zurückkehren und andererseits das strahlende und opulente Loblied auf Wein und Liebe. Die Stimmgewalt der Männer übertraf alle Erwartungen und mündete, gemeinsam mit der Sopranistin Nastasja Dokalou, in dem wunderschönen „La forza del Destino“ aus Verdis Oper „Macht des Schicksals“.
Mit der „launigen Forelle“ von Franz Schubert und dem „Ein Jäger längs dem Weiher ging“ folgten die gemischten Chöre, die dann mit Leonhard Cohens „Halleluja“ ihren Part beendeten.
Ein imposantes und überwältigendes Bild zeigte sich den Zuhörern im ausverkauften Bürgerhaus in Erzhausen wie auch in der Stadthalle in Rüsselsheim: aus 200 Kehlen erklang zum Höhepunkt des Konzertes aus Georg Friedrich Händels Messias das „Halleluja“, Ein Werk, das einmalig in seiner Genialität ist und eine Sternstunde in der Schaffenskraft des großartigen Komponisten ist. Mit dieser hervorragenden gemeinschaftlichen Leistung verabschiedeten sich die fünf Chöre mit ihrem Dirigenten Ronald Pelger. Die Leistung ist noch mehr zu würdigen,, wenn man bedenkt, dass die Chöre nur ein einziges Mal miteinander proben konnten. Minutenlanger stehender Applaus der Zuhörer war Dank für eine großartige Leistung.
Hier noch drei Presseberichte: